Nombre: Petra M. Jansen
Lugar de nacimiento: Frankfurt / Main, Alemania
Residencia actual: Gelnhausen, Alemania
Miembro desde: 05/09/2013


Poemas incluidos en esta página:              
                - Glockenwind.
          -
Kindertraum(a).
                - Zu spät.
                - Nur die Spitze.
      - Re(GIER)ung.
-
Black roses.
-
Herbstlaub
-
Gefallene Engel, gefallene Träume.
-
Denken.
-
Lust.
-
Ich hab an der Liebe gerochen.
-
Irgendwo.
-
Gedicht der Nacht.
-
Seelentod.
Leben.
-
Zieh deine Seele aus.
-
Danke
.
- .
- .
- .
- .
- .
 


 
Glockenwind
 
Weißt du, wie ich ticke?
Ich ticke nicht
wie eine Uhr im Kasten
ich ticke
wie eine Glocke
die läutet
majestätisch
laut
und
wohlklingend
im Wind
ganz oben
über den Dächern
wo
die
Freiheit
ruft
 
 

 
Kindertraum(a)
 
Sie SCHREIEN,
weil ihnen keiner von uns zuhört.
Sie DROHEN,
weil alles von uns an sie eine Drohung ist.
Sie SCHWEIGEN,
weil ihre Worte von uns abgetötet wurden.
Sie SCHLAGEN,
weil sie spüren wollen, wo nichts mehr ist.
Wie fühlen sie in einer Welt,
in der wir sie nicht fühlen lassen?
Wie können sie vertrauen,
wenn wir uns über ihr Leben beschweren?
Fangen wir an.
Ihnen zu Vertrauen.
Den Kindern dieser Welt.
 
 
 
 
Zu spät
 
Die Reichen sind unglaublich dekadent,
nehmen dem normalen Mann sein letztes Säckchen Geld.
Manipulation und Korruption überall,
schlimmer als ein Schweinestall.
Mit schwarzer Tusche werden rote Zahlen übertüncht.
Die Kassen müssen stimmen.
Sieh´ dich um, schau´ mal hin -
halt´ die Fresse…
dann bist du ein Gewinn!
Du kommst zu spät, zu lang´ gewartet.
Der Homo sapiens ist entartet.
Sex und Drogen -
es wird gelogen -
es wird betrogen.
Ein Bügeleisen für die zerknitterte Gehirne.
Glatt und straff, ordentlich sortiert
und
der Bettler in der Gasse ist Abschaum pur.
Schau´ einfach weg,
wende deinen Blick einfach weg -
vom Dreck.
Die Blümchen am Wegesrand kannst du pflücken
und deine Alte zu Hause großmütig beglücken.
Damit ist deine Weste wieder rein,
Helden sterben nie.
Schmeiß´ den Müll doch auf die Straße
und -
proste deinem Nachbarn die Whiskeyflasche vor die Nase.
Kein Problem, der trinkt doch auch,
selbst beim Papst aus´ m Schornstein
entsteigt dunkler Rauch.
Die Kirche ist sowieso ein toller Ort -
für die Reichen, wie für die Armen.
Ist sie doch Schlachtbank und Höllenschmortor zugleich
und
kennt in Punkto „wir folgen nicht“ kein Erbarmen.
Viel zu spät.
Wir sind viel zu spät.
Die Leichenwagen sind überfüllt,
der Knast schiebt ´nen Riegel vor.
Wer da drin ist, der hat es gut,
hat wenigstens was zu fressen.
Die Raumfahrt wird uns eines Tages retten
wetten?
Dass?
Ich die Erde nicht vermisse?
Die Venus stinkt wenigstens nicht nach Pisse.
 
 
 
 
Nur die Spitze
 
Nur ein Stückchen
Stück für Stück
ganz leicht
ganz zart
immer ein Stückchen mehr
langsam immer mehr
nur die Spitze
ein kleines Stückchen Spitze
Stück für Stück
mit ein klein wenig Druck
ganz leicht
ganz zart
aber nur nach innen
nach innen drinnen
nur ein Stückchen mehr
ein Stückchen tiefer
nur die Spitze

es ist nur ein bisschen leicht die Spitze

die dich öffnet
ganz zart
ganz leicht
immer ein Stückchen mehr
Stück für Stück
bahnt sie sich den Weg
geht nicht zurück

 
noch ein Stückchen tiefer
ganz leicht
ganz zart
bevor sie in dir ist
ganz und gar
voller Lust und Liebe
...
und dich mitnimmt
auf die Spitze
 

 
 
Re(GIER)ung
 
Eine Staatsform, die uns glücklich und zufrieden macht, wird es nicht geben -
solange es sich um Menschen handelt, die an der Spitze
gierig delegieren, armselig regieren und nicht reagieren,
sondern gierig gieren.

Sie reagieren nicht.
Sie agieren mühsam.
Sie delegieren viel.
Sie regieren.
So heißt das, dieses Hin-und Hergeschiebe von Kompetenzen und Exekutiven.

Eine Staatsform, die für uns gut und richtig ist,
wird es nicht geben -
solange es Menschen sind, die sie bilden.
Solange es Menschen sind, die darüber bestimmen.
Solange es Menschen sind,
die gierig sind.
Deshalb regieren sie auch.
Die Gierigen.
Die Gier.
Es regiert die Gier.
Re(GIER)ung genannt.
 
 
 
 
Black roses
 
Sky, you're hanging low,
dark is the day,
darker than a night it is,
it smells like winter,
the cold of winter,
the leaves blossom nothing,
always the recurring hope of the seed,
who sows to his seed,
in secret,
in the deep dark

shiny bells promised the future,
Snowflake - you frozen tear -
melting on the warm skin,
the cold mantle of love enveloped,
envelops the dark soul,
and swings the dancing tango to death.
Black Rose, nice to look at you,
more beautiful in her prime as each flower,
thoroughbred, lush with green stems,
a noble treasure

the smell of baked apple hanging in the air,
cinnamony, warm, safe,
on the board table are black roses,
nestled in pine branch,
surrounded by walnut, journals, love,
sky, you're hanging low,
dipped in black ink,
Your word counts

Black roses bloom,
smell like hyacinths,
and white flakes trickle softly
sit on barren ground,
the light illuminates the sky
 
 
 
 
Herbstlaub
 
Entblätterst dich,
rötest dich,
zeigst alle Farben,
hast Jahresnarben
 
bist stürmisch flatternd,
zerstreut in alle Winde,
steifst mein Gemüt,
 
formierst in bizarren Formen,
bei dir gibt es keine Normen,
schattierst dich, verwandelst dich
 
Impressionen von grün bis gelb,
von orange bis braun,
rot und auch mal blaß,
getrocknet und auch nass
 
perlender Tau auf deinem Leib,
Nebel zwischen deinen Fingern
 
alles,
alles bist du,
du lebst, du bewegst
und wenn du fällst,
geht auch das Jahr zur Ruh´
 
 
 
 
Gefallene Engel, gefallene Träume
 
Einst Halt, einst Illusion
einst Wunsch, einst Traum
haltlos zerfallen in der Echtheit
zersplittert an dem harten Kern der Welt
zerborsten an den Pfosten der Regeln
gelebt, geträumt, versäumt
 
verloren in der Weite und im Über-all
niedergelegt die Antriebssporen
gemaßregelt durch die Banalität der Dinge
erwürgt, erstickt von der Normalitätenschlange
verloren, zerklüftet, gestorben
 
engelsgleich in der Vision des Geistes
Himmelstore öffneten sich unendlich weit
kein dunkles Wölkchen weit und breit
herrliche, freie, offene Inspiration
Leidenschaft, Freude, Temperament
 
einhüllende Freizügigkeit, pure Lebendigkeit
Engel haben sich erhoben, sind empor geflogen
Gegenwind bremste ihren Flug
Sturmwolken, Blitz und Donner, es hagelte
aufgegeben, dem Wind erlegen, von einer Bö´ erfasst
 
Engel müssen fliegen, müssen lieben
Engel müssen küssen, dürfen nicht müssen müssen
eingefangen und in Gefangenschaft -
Banales, Regeln, Neid hat sie dahingerafft
verborgen, traurig, leer -
Engel ohne Flügel
 
 
 
 
Denken
 
Du denkst, du verstehst?
Denkst, dass du denkst, wie der andere denkt?
Wenn du es versuchst, versuchst so zu denken, wirst du alles denken.
Alles - 
nur nicht das, was der andere wirklich denkt.
 
Du denkst, du hast verstanden?
Denkst du!
Wenn du die Gedanken des Anderen denkst, ist dein Denken nicht frei.
Unfrei von deinen eigenen Gedanken und kann der andere wirklich so denken?
 
Denke nicht, du hast verstanden.
Gedacht hast du, verstanden nicht.
Gedanken eines anderen zu denken,
das geht nur, wenn du nicht denkst -
und fühlst.
 
 
 
 
Lust
 
Nicht gesucht-
Dennoch ersehnt
 
Im tiefen See der Begier
Sich zart berührend,
spinnende,
tropfende
Liebesfäden
Ein Geflecht der Sinne -
ohne Zier
 
Gefunden,
was lang ersehnt
ineinander greifen,
sich verbeißen,
sich begreifen
 
immer und immer wieder gern
Leidenschaft unter hellem Stern
Gleiten in den Kelch der Lust
Nass öffnet sich die Blüte
 
Trinken von so süßem Nektar -
der Pfahl erobert sein Revier
 
 
 
 
Ich hab an der Liebe gerochen
 
Ie duftete so gut,
die Brise,
die aus dem Süden kam.
Sie duftete so gut.
Nach Amber, Moschus,
nach dir.
 
Ich denke
an die Arme, die mir die Nacht illustrierten.
Ich denke
an das Schwarz der Zöpfe,
dass sich suchend unter deine Achselhöhle schlich.
Ich denke
an das Gesagte, tiefer als deine Augen blickten.
Ich denke
an die Frau, die suchend die Hüften in den Himmel hob.
Ich denke
an den Wind, der unseren zarten Worte trug.
Ich denke
an den Klang des Lachens,
das deine Lippen malten.
Ich denke
an unsere Welt jenseits der Welt.
 
Ich denke,
ich verliere den Verstand,
wenn es windstill ist.
Ich denke,
das ist der Duft der Liebe.
Die immer noch auf meinem Kissen haftet,
mich sehnsüchtig macht,
und nach dir sucht.
 
 
 
 
Irgendwo
 
Wo ist wo?
Wo bin ich?
Wo im Irgendwo?
 
Das Irgendwo ist dort, aber wo?
Ein Ort des Nirgends.
Ein Ort, an dem niemand fragt.
Ein Ort, an dem niemand wohnt.
Einfach Irgendwo.
 
Ich suche nicht.
Gefunden hat es mich.
Endlos, weit, ohne Fragen.
Unbegrenzt, offen, es bereitet dennoch Unbehagen.
 
Das Irgendwo.
Wo ist wo?
Wo ist Ich?
Wo ist bloß das Wo?
 
Umspült von stillem Wasser.
Weggefegt vom Wind.
Zertreten vom Menschen selbst.
Irgendwann.
Irgendwo.
Irgendwo im Nirgendwo.
 
 
 
 
Gedicht der Nacht
 
Ich schneide
ein Gedicht in die Nacht.
Die Schere
teilt
Materie
von Illusion.
Die Nacht
teilt
Anfang
und Ende.
Ich setze
zerschnittene Fetzen
zusammen
um
den Tag
als Bild
zu gewinnen.

Ich schneide
Lyrik durch die Seele.
Der Kleber
verbindet
entzweite Zipfel
und
gibt mir
Vollendung.

Ich schneide
ein Gedicht in die Nacht.
Ein Gedicht
der Liebe
geschnitten
aus Worten
die
Frieden
sind.
 
(Geschrieben für 100 Thousand Poets for change, Alte Synagoge Gelnhausen, 28.9.2013)
 
 
 
 
Seelentod
 
Aufreißer sind der Tod der Seele.
Lügner sind der Dolch des Glaubens.
Dilettanten sind das Hemmnis der Erfahrung.
Egoisten sind der Feind der Humanität.
Banken sind der Tod der Wirtschaft.
Politik ist der Untergang der Freiheit.
 
Selbstverherrlichung fesselt die Demut.
Raffgier ebnet den Weg in die Hölle.
Luxus trumpft über die Armut.
Kinderlachen schützt die Welt.
 
Heuchelei ist der Schutzschild,
dahinter verborgen die Schlechtigkeit.
Zerren an den Fratzen.
Karneval ist vorbei.
 
Ungerechtigkeit ist die Freiheit,
gehört für immer in den Knast.
Empathie ein leeres Wort.
Liebe? Wo? Wo ist dieser Ort?
 
Prostitution der kleinen Kinder,
Dekadenz der fetten Bäuche.
Dagobert Duck ist nicht nur Comic.
Sprechblasen-Farcen rauchen über´ m Hirn.
 
Charme und Eleganz der Humanität.
Ein Dreckmantel der Hyänen.
Sauerstoff wird rationiert.
Leute! Los! Macht fette Beute!
Ozon streckt euch die Zunge raus.
 
 
 
 
Leben
 
Sie ist verwelkt, ich werde sie aufheben.
Als etwas Wertvolles ohne wahren Wert.
Denn sie hat ihn verloren oder nie besessen.
 
Ich hab die Sonne berührt und nun mag ich keinen Schatten mehr.
Leben. Leben. Lieben.
Mit allen Trieben.
Getrieben ?
Nein. Treu geblieben.
Sehr treu geblieben.
 
Die Weite des Ozeans wird ohne Grenzen sein,
seine Tiefe bleibt unberührt.
Stimmen seufzen nicht mehr,
sie sind Musik in meinen Ohren.
Musik ist Leben. Ist Liebe.
 
Ja.
Eindeutig ja - zu mir - als mein bester Freund.
 
Ich nehme ihn zu mir,
nehme ihn in mich auf,
meinen Freund.
 
Tief. Gut. Nicht mehr loslassend.
Und lebe.
Und liebe.
Das Leben.
Die Musik.
Die Lust. 
Die Liebe.
 
Ich kann nicht anders, denn ich
b i n Leben.
Und liebe.
Mich.
 
 
 
Zieh deine Seele aus
 
Zieh deine Seele aus
und du stehst
mittendrin
in den geifernden Massen
der blutleckenden
Hyänen
die
dir nur
an die
Eier wollen
um dich
auzusaugen
damit sich
ihre leeren Hüllen
füllen
mit dem Saft
deines Lebens.
Amen.
 
 
 
Danke
 
Danke.
Sei es nur ein kleiner Moment,
so ist dieser der Himmel auf Erden.
Glück.
Selten und kostbar.
Sei es nur für einen Moment.
Das ist schon für ewig.
Denn es ist im Herzen.
Drin.
Für immer.
 
Sehr gerne.
Für Dich.
Deine Gedanken.
Deine Inspiration.
Mit Verbeugung.
In Aufrichtigkeit.
Mit allem.
 

 


webmaster: soydelfrater@hotmail.com